Newsletter Dezember 2023

Liebe Leser*innen,

wir leben in einer krisenhaften Zeit: Kriege (z. B. in der Ukraine, in Israel/Palästina, im Sudan oder in Äthiopien), Klimakrise, Fachkräftemangel im Bildungsbereich, beunruhigende Vorschläge zu Einsparungen ausgerechnet bei der Kindergrundsicherung und dem Bürgergeld.

Was können wir tun, um diesen globalen Herausforderungen angemessen zu begegnen? Durch das Erstarken rechter Bewegungen nehmen beispielsweise auch polarisierende Debatten zu, in denen marginalisierte Gruppe gegeneinander ausgespielt werden. Eine menschenrechtsbasierte Antwort darauf kann nur eine klare Positionierung gegen Diskriminierung, Gewalt und Hass sowie für ein solidarisches Miteinander sein. Dazu gehört auch der gewerkschaftliche Kampf für Verbesserungen im Bildungssystem: Am 28. November sind mehrere tausend Beschäftigte im Bildungsbereich einem Warnstreik gefolgt. Sie fordern mehr Lohn und treten für bessere Arbeitsbedingungen ein.

Solidarität und klare Positionierungen sind auch fachlich geboten: in Mikro-Situationen des Alltags in Kitas und Schulen braucht es Wissen und Handlungsstrategien, um Polarisierungen und Diskriminierungen entschlossen entgegenzutreten. Gerade in dieser aktuellen Lage steht die Demokratiearbeit vor einer noch ungeklärten Haushaltssituation für das kommende Jahr und viele Projekte bangen um ihre Weiterführung. Auch wir als Träger des Kompetenznetzwerkes Demokratiebildung im Kindesalter haben einen offenen Brief zur prekären Lage mitgezeichnet (siehe Aktuelles).

Merken Sie sich für das nächste Jahr gerne schon zwei anstehende Veranstaltungen vor: Die 13. Baustelle Inklusion zu den Themen Inklusion und Ableismus am 17. Juni 2024 sowie die Abschlussveranstaltung des Kompetenznetzwerkes zum Ende der fünfjährigen Förderperiode am 5. und 6. November 2024!

Das gesamte DEKI-Team wünscht Ihnen trotz allem hoffnungsvolle Feiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr.


Fachstelle Kinderwelten/ISTA
Inhalt dieses Newsletters

Aus dem Kompetenznetzwerk

"Die Kinderrechte" – Erklärfilm für Kinder

Der neue Erklärfilm des Deutschen Kinderhilfswerkes gibt einen kindgerechten Überblick über die Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention und richtet sich an Kinder im Grundschulalter sowie an Lehr- und pädagogische Fachkräfte für ihre Bildungsarbeit. Neben einer historischen Einordnung und der Darstellung ausgewählter Kinderrechte, wird auch aufgezeigt, an welchen Stellen die vollständige Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland noch nicht gelingt und was Kinder selbst tun können, um sich aktiv für ihre Rechte einzusetzen.
Der Film ist im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Demokratiebildung im Kindesalter entstanden, gefördert im Bundesprogramm "Demokratie leben!".

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Magazin der Fachstelle Kinderwelten: Fortbildungen – diversitätsorientiert und diskriminierungskritisch. Ausgabe 1/2023: Teamen im heterogenen Tandem

Der Fortbildungsbereich der Fachstelle Kinderwelten veröffentlicht erstmalig ein eigenes Magazin für Referent*innen. Der Anspruch: Inhalte und Umsetzung der Fortbildungen sollen diversitätsbewusst und diskriminierungskritisch sein. Ein Bestandteil davon ist es, Veranstaltungen nach Möglichkeit nicht allein durchzuführen, sondern in einem heterogenen Tandem mit vielfältigen Perspektiven und Expertisen. Die erste Ausgabe des Magazins gibt wichtige Hinweise für das Teamen. Die darauffolgende Ausgabe wird den Schwerpunkt "Intervenieren bei Diskriminierung in Fortbildungen" haben.

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Stellenausschreibung des Deutschen Kinderhilfswerkes für eine*n Projektmitarbeiter*in

Wir suchen spätestens zum 01.02.2024 als Unterstützung des Projektteams des Deutschen Kinderhilfswerkes für unsere Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Berlin eine*n engagierte*n und aufgeschlossene*n Projektmitarbeiter*in im Kompetenznetzwerk "Demokratiebildung im Kindesalter". Der fachliche Schwerpunkt liegt auf der Bildung und Betreuung in der Primarstufe.

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Jetzt verfügbar: Dokumentation der 2. Nachmittagsdiskussion - Theorie trifft Praxis

Ab sofort finden Sie die Dokumentation des 2. Termins unserer Nachmittagsdiskussionen "Theorie trifft Praxis. Demokratie braucht Zeit und Willen: Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung und Partizipation" auf unserer Website. Die Expertinnen Prof. Dr. Marianne Schüpbach (Freie Universität Berlin) und Caterina Franke (Erste Kreativitätsschule Sachsen-Anhalt e.V.) beleuchten die Chancen des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung bezüglich der Partizipation im Schulkontext aus theoretischer und praktischer Perspektive. In diesem Rahmen diskutieren sie Bedarfe des Hort- und Ganztagsbereiches, um Demokratiebildung für alle Kinder umsetzen zu können.

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Demokratiekonferenz mit der "Partnerschaft für Demokratie" in Wiesbaden

Zum 9. Mal führte IKF e.V. in Kooperation mit der "Partnerschaft für Demokratie" Wiesbaden am 23. November 2023 eine Demokratiekonferenz durch, dieses Mal zur Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung in Kita und Grundschule. Etwa 100 Fachkräfte nahmen teil, sechs Kolleg*innen der Fachstelle Kinderwelten hielten Vorträge und veranstalteten Workshops. Die Konferenz war eine gute Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit der "Partnerschaft für Demokratie" zu festigen. Das Motto der Veranstaltungsreihe "Wir in Wiesbaden: Luft nach oben" ließ kritisch nach demokratischer Teilhabe fragen: Wer gehört zum Wir, wer ist bislang ausgeschlossen?

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Aktuelles

Offener Brief: Eine unterfinanzierte Zivilgesellschaft gefährdet die Demokratie

Die derzeitige Ausgabensperre für 2024 der Bundesregierung verhindert die Auszahlung zugesagter Förderungen. Für Organisationen der Zivilgesellschaft hat das dramatische Folgen: Viele der vom Bund geförderten Demokratieprojekte werden Mitarbeitende entlassen müssen. In einigen Fällen werden über Jahre gewachsene Projekte für immer ihre Türen schließen. Der Grund dafür ist die Ausgabensperre und der noch nicht verabschiedete Haushalt 2024 der Bundesregierung, die die Auszahlung der zugesagten Förderungen für die Projekte bis auf weiteres auf Eis legt.

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Bewerbungsphase startet: Deutscher Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes

Ab sofort sind Bewerbungen für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes möglich. Mit der Auszeichnung werden Projekte gewürdigt, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Vergeben wird der Preis in den Kategorien Solidarisches Miteinander, Politisches Engagement und Kinder- und Jugendkultur. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Januar 2024.

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Correctiv-Recherche zum Kitanotstand

Das deutsche Kitasystem leidet seit Jahren unter einem folgenschweren Personalmangel: Erzieherinnen stehen aus Überlastung häufig kurz vor dem Burnout, Schließungen von Einrichtungen drohen, Kinder können oft nicht in ausreichendem Maße gefördert werden. In der brisanten Recherche von Correctiv.org kommen Fachkräfte zu Wort und äußern sich kritisch zu den unhaltbaren Arbeitsbedingungen, denen sie täglich ausgesetzt sind.

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Modellprojekte

Fortbildung: Politische Bildung mit Kindern im Grundschulalter – Von A bis Z. Modul 3

Kinder haben von Anfang an das Recht, das gesellschaftliche und demokratische Zusammenleben mitzugestalten. Doch Teilhabe und Partizipation brauchen Beteiligungsstrukturen und Angebote non-formaler politischer Bildung. Basierend auf diesen Erfahrungen hat das Modellprojekt "Demokratieprofis in Ausbildung" die Fortbildungsreihe "Politische Bildung mit Kindern im Grundschulalter – Von A bis Z" entwickelt.
Modul 3 findet am 22. und 23. Januar 2024 online statt. In diesem Modell werden die Zugänge zur politischen Bildung mit Zielgruppe Kinder näher beleuchtet. Die Module 4 und 5 folgen im Februar und April 2024.

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Veranstaltungsempfehlungen

Online-Workshop: Intervenieren mit Kindern von 5–10 Jahren

Online-Workshop mit Patricia Göthe und Wynona Spiller am 18. April 2023. Situationen, in denen Kinder sich untereinander diskriminieren, können für Fachkräfte sehr herausfordernd sein. Das führt oft dazu, dass nicht interveniert wird und die Kinder allein gelassen werden. Auch autoritäre Strafmaßnahmen lassen die betroffenen Kinder mit ihren Bedürfnissen meist außer Acht. Wir wollen gemeinsam erarbeiten, wie mit Kindern diskriminierende Situationen aufgearbeitet werden können. Auf der Basis von didaktischen Prinzipien erschließen wir uns hierfür konkrete Handlungsoptionen. Ziele dabei sind einerseits mehr Sicherheit bezüglich Interventionen bei diskriminierenden Äußerungen/Handlungen unter Kindern zu gewinnen und andererseits die eigene Positionierung, Werte und Überzeugungen zu klären.

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Kleine Schritte für große Ziele – Nachhaltigkeit in der frühkindlichen Bildung

Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) hat zur Basis, dass Kinder ihre Umwelt spielerisch erforschen und sich aktiv mit ihren Bedingungen befassen. Hierbei lernen sie einerseits wichtige Grundwerte und Fähigkeiten. Andererseits erleben sie, dass ihr Handeln Einfluss auf die Gesellschaft und auf die Menschen in ihrem Umfeld hat. Wie können pädagogische Institutionen eine altersgemäße Auseinandersetzung mit diesen zukunftsrelevanten Themen partizipativ gestalten? Die Veranstaltung des Niedersächsischen Fortbildungsinstituts für Bildung und Erziehung beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen und praktischen Handlungsansätzen Kinder an Prozessen zur Nachhaltigkeit teilhaben zu lassen. Die Veranstaltung findet am 17. Januar 2024 von 10:00 bis 16:30 Uhr in Hannover statt.

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Praxis-Dialog: Adultismus in der Kindertagesbetreuung

Kinder lernen bereits früh, welche Auswirkungen Diskriminierungen auf sie haben können. Dies äußert sich beispielsweise anhand von Adultismus, einem Machtungleichgewicht zwischen Kindern und Erwachsenen, das jüngere Menschen aufgrund ihres Alters benachteiligt. Die Umsetzung der Kinderrechte kann pädagogischen Fachkräften bei der Vorbeugung adultistischer Strukturen unterstützen. Der Paritätische Gesamtverband organisiert im Rahmen des E-Learning-Angebots zur frühen Demokratiebildung einen Praxis-Dialog zu Adultismus in der Kindertagesbetreuung. In diesem Rahmen thematisiert die Veranstaltung, in welchen Formen Adultismus in der Kita auftritt und anhand welcher institutionellen Strukturen verfestigt wird. Der Praxis-Dialog findet online am 07. März 2024 von 17:00 bis 19:00 Uhr statt.

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Materialempfehlungen

Neue Veröffentlichung zu Demokratiebildung und Qualitätsentwicklung in Kitas im Budrich Verlag

Partizipation, Kinderrechte, Diversität, Anti-Diskriminierung und Inklusion - leere Schlagworte oder verankerter Bestandteil in Qualitätsverfahren in Kindertageseinrichtungen? Hoa Mai Trần untersucht 21 Qualitätsverfahren quantitativ und qualitativ zu Demokratiebildung und verzeichnet einen deutlichen Handlungsbedarf.
Dies gilt besonders in Bezug auf eine diskriminierungskritische und diversitätssensible Weiterentwicklung im Qualitätsdiskurs sowie in der expliziten Ausgestaltung von Partizipation, Inklusion und die aktive Bezugnahme an Kinderrechten als zentrale organisationale Aufgabe.
Die Neuerscheinung wird zusätzlich im Januar 2024 als Printausgabe veröffentlicht.

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Expertise: Maßnahmen der Länder zum Abbau von Benachteiligungen in der Kindertagesbetreuung

Es gibt nur wenig Auseinandersetzungen darüber, wie das System der Kindertagesbetreuung Benachteiligungen entgegenwirken kann. So spielen Bildungsbenachteiligungen etwa im Monitoring des Gute-KiTa-Gesetzes keine Rolle, obwohl das Gesetz explizit den Anspruch einer Teilhabeverbesserung hat.
Die Expertise des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes wertet verschiedene Ansätze der Bundesländer aus, die dieses Ziel über eine Verbesserung der Personalausstattung in Kindertageseinrichtungen anhand benachteiligungsrelevanter Kriterien verfolgen.

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Diskriminierungsbewusst leiten - Beiträge von Aida Kiflu & Sandra Richter in Das Leitungsheft (kindergarten heute, 04/2023)

Das aktuelle Leitungsheft setzt den Schwerpunkt auf die Themen Antidiskriminierung und Inklusion. Im Heft sind 4 Beiträge von Aida Kiflu (Kitaleitung und Multiplikatorin der Fachstelle Kinderwelten) und Sandra Richter (Mitarbeiterin der Fachstelle Kinderwelten) zu finden. Sie schlagen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis und liefern mit konkreten Tipps und Reflexionsfragen Unterstützung für die Umsetzung.

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Vorurteilen und Diskriminierung in der Kita begegnen – 40 Reflexionskarten für die Teamarbeit von Sandra Richter

Das Thema "Vorurteile und Diskriminierung" ist vielschichtig und unbequem, es erscheint kompliziert und wird von Personen ohne diese einschneidenden Erfahrungen gern gemieden. Für viele Menschen sind Vorurteile und Diskriminierung jedoch allgegenwärtig. Sie erleben Tag für Tag Ausgrenzung und Benachteiligung – auch in pädagogischen Einrichtungen. Mit den Reflexionskarten bietet sich die Möglichkeit, einzelne Aspekte des Themas auszuwählen und gemeinsam zu reflektieren. Die Karten können dabei unterschiedlich eingesetzt werden: Vielleicht starten Sie die Dienstbesprechung einmal monatlich mit einer Karte und planen Zeit für die Bearbeitung ein? Das Kartenset erscheint am 24. Januar 2024.

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Bildnachweise: Deutscher Kinder- und Jugendpreis ©Florian Schuetzenberger

Dies ist ein Newsletter des Kompetenznetzwerkes Demokratiebildung im Kindesalter bestehend aus dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V. und dem Institut für den Situationsansatz.

Der Internetauftritt wird vom Deutschen Kinderhilfswerk angeboten:
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Leipziger Straße 116-118
10117 Berlin
Fon: 030-30 86 93-0
Fax: 030-30 86 93-93
E-Mail: kompetenznetzwerk@dkhw.de

V.i.S.d.P.: Holger Hofmann (Bundesgeschäftsführer, Anschrift wie oben)
Gemeinnützigkeit: Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. ist unter der Steuernummer 27/663/52924 geführt und gemeinnützig anerkannt beim Finanzamt für Körperschaften in Berlin.

Vereinsregisternummer: 15507 B
Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg
Ust-ID-Nummer: DE167064766
Präsident: Thomas Krüger
Bundesgeschäftsführer: Holger Hofmann

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