Forschung im Kompetenznetzwerk Demokratiebildung im Kindesalter
Informieren Sie sich hier zu den aktuellen und geplanten Forschungstätigkeiten des Kompetenznetzwerks.
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Ein zentrales Aufgabenfeld des Kompetenznetzwerks ist die breite Erschließung und vertiefte Analyse des Themenfeldes Demokratiebildung im frühkindlichen und Primarbildungsbereich. Die Partner*innen des Kompetenznetzwerks verschaffen sich zunächst gemeinsam einen Gesamtüberblick im Feld, indem sie sich mit folgenden Fragen beschäftigen:
Auf Grundlage von Erkenntnissen der umfassenden Felderschließung möchte das Kompetenznetzwerk bestehende Lücken und Bedarfe in der Demokratiebildungslandschaft aufdecken und weiterführende Bedarfe identifizieren – sowohl hinsichtlich der Erhebung qualitativer und quantitativer Daten (Studien) als auch in Bezug auf die Neu- und/oder Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte und Methoden sowie Praxismaterialien und Informationsangeboten.
Darüber hinaus findet über den gesamten Förderzeitraum hinweg (2020-2024) ein fortlaufendes Monitoring hinsichtlich der (Weiter)Entwicklungen im Themenfeld statt.
In den ersten Förderjahren (2020-2022) richten wir einen intensiveren Blick auf den Primarbildungsbereich mit Fokus auf den Ganztag/Hort. Ausgehend von der Annahme, dass insbesondere dieses Arbeitsfeld in diesem Themenzusammenhang bisher noch zu wenig erschlossen, nur in Ansätzen mit einem konkreten eigenen pädagogischen Bildungsauftrag ausgestattet ist und es weitestgehend an Transferstrukturen zwischen Theorie-Praxis/Praxis -Theorie fehlt.
Die zentralen Ergebnisse der ersten Erhebung zur Verankerung kinderrechtebasierter Demokratiebildung im Primarbereich finden sie hier.
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat das Forschungsunternehmen InterVal GmbH im Rahmen eines mehrjährigen qualitativen Forschungsprojektes (2020-2023) beauftragt. Hierbei soll untersucht werden, wie sich Demokratiebildungsprozesse von Kindern im Übergang von der Kita zur Grundschule entwickeln.
Die für die Kinder in den Kitas gemachten Erfahrungen, das Erleben sowie die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich Demokratiebildung, welche die Themen Kinderrechte, Partizipation und Vielfaltgestaltung bzw. Inklusion einbeziehen, stehen hierbei im Fokus. Zudem werden die Einflüsse institutioneller Eigenschaften von Kita und Grundschule und die der pädagogischen Fachkräfte und der Familien in den Blick genommen.
Im Rahmen der qualitativen Untersuchung werden Kinder forschend begleitet, die aus Kitas eingeschult werden, in denen Demokratiebildung, Kinderrechtebildung und die Wertschätzung von Vielfalt und Schutz vor Diskriminierung zu den pädagogischen Schwerpunkten gehören. Das Forschungsprojekt ist partizipativ angelegt und stellt die Perspektiven der Kinder in den Mittelpunkt. Es folgt der Fragestellung, wie Kinder, die in der Kita Meinungsbildung, Eigenverantwortung und demokratische Prozesse erfahren haben, diese gewonnenen Kompetenzen in der für sie neuen Lernumgebung Schule einbringen und welche Rolle dabei die institutionellen Eigenheiten der Schule spielen.
Darauf aufbauend sollen praxisbezogene Handlungsempfehlungen und Konzepte für die Praxis entwickeln werden, die einen nachhaltigen Demokratiebildungsweg von Kindern im Übergang von der Kita in die Grundschule begünstigen. Grundlegend ist hierbei, dass sich ein nachhaltiger Demokratiebildungsweg an den spezifischen Bedarfen, Erlebnissen und Wahrnehmungen der Kinder orientiert. Darüber hinaus ist das Ziel dieses empirischen Forschungsprojekts, den fachlichen Diskurs sowie den Theorie-Praxis/Praxis-Theorie Transfer zu befördern.
Den Abschlussbericht finden Sie hier.
Im Rahmen der Beförderung von Qualitätsentwicklung und -sicherung in der pädagogischen Praxis und aufbauend auf den Ergebnissen der Felderschließung „Demokratiebildung in Kita, Hort und Ganztag“, ist unser Anliegen, kinderrechtebasierte Demokratiebildung in der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte (stärker) zu verankern.
Besonders in pädagogischen Berufen spielt die Kompetenz, demokratische, partizipative, inklusive und diskriminierungssensible Prozesse zu gestalten, eine entscheidende Rolle, um ein demokratisches Miteinander und die gleichberechtigte Teilhabe aller Kindern von Beginn an zu fördern. Wir betrachten dies als grundlegenden Bestandteil des pädagogischen Auftrags von Kindertageseinrichtungen und halten es für wichtig, kinderrechtebasierte Demokratiebildung in die Ausbildungscurricula angehender pädagogischer Fachkräfte zu implementieren.
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat über den Förderzeitraum 2021-2023 das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) damit beauftragt, ein Seminarkonzept zum Thema „Kinderrechtebasierte Demokratiebildung in der KiTa“ zu entwickeln. Dieses Seminarkonzept soll in Kooperation und in Abstimmung mit zwei ausgewählten pädagogischen Fachschulen in zwei Bundesländern vor Ort entwickelt und modellhaft in den Lehrplänen dieser Einrichtungen implementiert werden.
Im Rahmen der geplanten Länderkooperation verfolgen wir darüber hinaus das Ziel, den fachlichen Austausch zu diesem Thema insgesamt weiter anzuregen, sowie mögliche Herausforderungen und Gelingensbedingungen zu identifizieren.
Das Seminarkonzept und den dazugehörigen Projektbericht finden Sie hier.
Kontakt
Feldanalyse zu kinderrechtebasierter Demokratiebildung im Primarbereich, Forschungsprojekt zu Demokratiebildungsprozesse im Übergang Kita-Grundschule, Verankerung kinderrechtebasierter Demokratiebildung in Ausbildung
Koordination:
Janine Prüfer
pruefer[at]dkhw.de